UBUNTU ist ein traditionelles ethisches Konzept der Ngunisprechenden Völker (Zulu, Xhosa) im südlichen Afrika. Es definiert gegenseitige Menschlichkeit und bedeutet, dass eine Person nur durch andere Menschen wirklich Mensch sein kann.
Erzbischof Tutu hat UBUNTU wie folgt umschrieben: "Du weißt genau, wenn es vorhanden ist, und es ist offensichtlich, wenn es fehlt. Es hat mit wahrer Menschlichkeit zu tun, es verweist auf Sanftmut, auf Mitgefühl, auf Gastfreundschaft, auf Offenheit andern gegenüber, auf Verletzlichkeit, für andere da zu sein und immer zu wissen, dass du mit den andern verknüpft bist auf deinem Lebensweg, denn ein Mensch ist nur ein Mensch durch andere Menschen" (Rainbow Nation of God, 1994).
Im Gegensatz zur vorherrschenden westlichen Vorstellung von einem grosszügig Gebenden auf der einen und einem demütig Empfangenden auf der andern Seite bedeutet UBUNTU, dass sich beide Parteien als gleichwertig erleben. Denn nur gemeinsam können sie ihre Menschlichkeit verwirklichen.
Für die Entwicklungsarbeit der schweizerischen UBUNTU Foundation mit den San-Völkern bedeutet dies, dass in dieser Begegnung beide Seiten bereichert werden. Die San, ebenso wie andere marginalisierte indigene Minderheiten weltweit, haben der Menschheit auch heute viel zu bieten: ihr traditionelles Wissen, ihre Überlebensstrategien, die Felsmalereien ihrer Vorfahren, die auch heute noch produzierten handwerklichen Arbeiten und Kunstwerke und - allen Widrigkeiten zum Trotz - ihr Sinn für Humor.